Trockener Wermut
Ein Gläschen trockener Wermut – herrlich. Appetitlich. Animierend. Lange Zeit führten die zuckerarmen Wermutweine ein Schattendasein, für viele alteingesessene Wermutproduzenten waren sie bloß Kür. Doch das ist vorbei: Trockener Wermut, auch als „Dry Vermouth“ oder „Vermouth Secco“ bezeichnet, ist auf dem Vormarsch. Er erobert sich seinen gebührenden Platz neben dem roten und weißen Wermut. Gut so!
Wenn vom trockenen Wermut die Rede ist, meint das in der Regel die „extra trockenen“ Bitterweine. Dieses „extra“ ist sogar gesetzlich festgeschrieben: Ein „Vermouth Extra Dry“ darf maximal 30 Gramm Zucker je Liter enthalten. Zum Vergleich: Viele klassische rote und weiße Wermutweine haben 120 bis 160 Gramm Zucker pro Liter. – Apropos: Gibt es auch roten trockenen Wermut? Theoretisch ja, praktisch nein. Dunkler zuckerarmer Wermut ist ein blinder Fleck auf der Wermutlandkarte.
Sind Sie bereit für extratrockenen Wermut? Sehr gut. Einen soften Einstieg verspricht der blumig-minzige Lacuesta Vermut Blanco Extra Dry. Mit 28,8 Gramm Zucker/Liter führt er auf sanfte Art ins zuckerarme Wermutuniversum. Etwas knackiger: Miró Vermut Extra Dry aus der spanischen Wermutmetropole Reus (21 g/l). Für Fortgeschrittene empfehlen wir Yzaguirre Vermouth Dry Reserva (9,5 g/l). Mit seinem mineralischen, schon salzigen Ton verwöhnt er Bitter-Puristen. Auch als Zutat für einen knochentrockenen Martini-Cocktail ist er erste Wahl.